Der Mensch glaubt täglich sein Glück in vielen Dingen und Erlebnissen zu finden- morgens der Kaffee, mittags das Steak oder Sushi, abends das Bier und ein Gespräch mit Freunden, nachts der oder die Geliebte. Vielleicht noch ein schickes Auto, die Eigentumswohnung, und ein Abendkleid oder Smoking.

In meiner Malerei drücke ich die Illusionshaftigkeit der materiellen Glückssuche des Menschen aus, in den Jahren 2000 – 2007 vorrangig auf dem Bildträger Plexiglas- auf dem durchsichtigen Material scheinen die Figuren zu schweben, gefangen in ihren Dramen. Die Postermalerei steht im Gegensatz zu dem optisch nicht vorhandenen Bildraum, die Malerei bildet eine physisch-emotionale Präsenz, die vor dem transparenten Hintergrund verloren oder abgehoben scheint.

In der Serie „Desire“ ( 2006 – 2010) habe ich Bildmaterial aus der Werbung und Hochglanzmagazinen großformatig mit Plakatmalerei abgebildet – auf längere Distanz , und mithilfe von Pinselduktus und Farbsättigungserhöhung mit echten Farbpigmenten entsteht die Illusion einer sinnlichen Plastizität. Nähert man sich den Bildern, steht man nur noch vor großflächigen abstrakten Farbmengen, die scheinbare real- sinnliche Plastizität löst sich auf. Als Material benutze ich Plextol, eine Acrylemulsion, die dem Öl sehr nahe kommt – das synthetische Material scheint warm, weich, natürlich und tief, bei näherer Betrachtung ist es aber kalt, flach und abweisend.

In der Serie „Kreuzfahrt nach Suizid“ habe ich mich zum ersten Mal mit meiner eigenen Familiengeschichte beschäftigt, hier bewegen sich die Figuren in verschachtelten Industrieräumen, und versuchen sich innerhalb ihrer Verstrickungen zu orientieren, mit mehr oder weniger Erfolg. Technisch stand hier das Bemühen einer möglichen Umsetzung meiner Zeichnungen in Farbe im Vordergrund. Die Serie ist Grundlage einer aktuellen Serie mit dem Arbeitstitel „das freie Spiel“, die ich 2013 veröffentlichen werde, und war der Übergang von Malerei und Zeichnung zu neuen bildnerischen Umsetzungen.